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GLEE (Gay and Lesbian Educational Equity) -
Europäisches Netzwerk zur Bekämpfung von Homophobie und Heterosexismus in Schulen

Ein Beitrag von Angelika Schwartz:

Homosexualität als Thema in Schulen der EU

Die erste europäische Fortbildung zum Thema "GLEE: Sichere und bestärkende Schulen für LGBT-Jugendliche und -LehrerInnen" fand im vergangenen Juli in Finnland statt. Dieses Projekt hat zum Ziel, LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender)-Jugendliche und LehrerInnen an Schulen in ihrer Identität zu bestärken und ein Umfeld zu schaffen, in dem sie sich sicher fühlen, und dass die Möglichkeit bietet, sich entwickeln zu können. Durch die EU und deren Comenius-2-Projekt wurde dieser Kurs finanziert. Mit zehn weiteren LehrerInnen aus acht verschiedenen Ländern Europas habe ich an diesem bisher einmaligen Treffen teilgenommen, um die Lage der LGBT-Jugendlichen zu erörtern und Strategien zu entwickeln, wie Minderheiten in unseren Schulen besser geschützt und unterstützt werden können.

Es ging unter anderem darum, wie

  • an unseren Schulen der destruktive Effekt von Homophobie und Heterosexismus deutlich gemacht werden kann;
  • wir Strategien für das Bekämpfen von Homophobie in der Praxis und in den Bildungsplänen entwickeln können mit dem Ziel, eine sichere und bestärkende Schulumgebung für alle zu schaffen;
  • Schulentwicklungsprojekte auf internationaler Ebene initiiert und von Comenius 1 finanziert werden könnten. Diese Projekte schließen die Fortbildung von LehrerInnen, die Weiterentwicklung von Bildungsplänen und die notwendige Antidiskriminierungsarbeit ein.

GLEE (Gay and Lesbian Educational Equity) zielt darauf ab, alle Lehrerinnen und Lehrer anzusprechen, unabhängig von ihrer eigenen sexuellen Orientierung. Gerade die heterosexuellen LehrerInnen sollen verstärkt dazu bewegt werden, sich für LGBT-Themen zu engagieren. Denn Homophobie geht alle an.

Die Erfahrungen in den verschiedenen Ländern zeigen, dass Diskriminierung überall existiert, wenn auch in unterschiedlicher Weise. Persönliche, soziale und strukturelle Diskriminierung variiert von Land zu Land, dennoch gibt es viele Gemeinsamkeiten in den verschiedenen europäischen Staaten. Diskriminierungen gegen Minderheiten sind alltäglich in den Schulen Europas. Mit Diskriminierung ist hier nicht nur körperliche oder verbale Gewalt gemeint, sondern auch das Schweigen über Themen wie Homosexualität, Bisexualität, Homophobie oder Heterosexismus.

Zwischen 5 und 10 % der Jugendlichen sind schätzungsweise lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender. Viele leiden unter dem Verschweigen, unter Beleidigungen und Gewalt; die Selbstmordrate bei LGBT-Jugendlichen ist viermal höher als bei heterosexuellen Jugendlichen.

Aber auch homosexuelle LehrerInnen haben Bedenken, sich in den Schulen zu erkennen zu geben, da sie nach einem Outing häufig Feindseligkeiten spüren.

Die Atmosphäre an Schulen kann sich ändern, wenn LehrerInnen zum Beispiel Beleidigungen reagieren und versuchen, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Es gibt verschiedene Wege, Haltungen zu beeinflussen. Ein Weg ist, Informationen über sexuelle Minderheiten in alle Unterrichtsfächer und in alle Schulbücher zu integrieren.

Nach diesem Kurs in Oulu ist es meine Aufgabe, in Deutschland das GLEE-Projekt bekanntzumachen, ein internationales Projekt gemeinsam mit Frankreich, Italien, Portugal und Österreich aufzubauen und ein LehrerInnen-Training anzubieten. Ziel aller Aktionen wird es sein, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von LGBT-Themen zu erweitern.

Wer an einer bereits geplanten Fortbildung zu diesem Thema Interesse hat, meldet sich bitte unter Angelika.Schwartz@berlin.de.

Für detailliertere Informationen stehe ich gerne allen GEW-Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung.

Angelika Schwartz, Mitglied der AG Lesben und der Bezirksleitung Hellersdorf

Stand: 2002-09-16

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